Vor einigen Wochen klingelte bei den Vorsitzenden der Clubs der Mecklenburger Schecken das Telefon. Frank Winter, Vorsitzender des Vereins M 60 und Mitglied des Mecklenburger Schecken Clubs Mecklenburg- Vorpommern, hatte zusammen mit dem Vorsitzenden des Clubs Horst- Dieter Homuth die Idee, die Vereinsschau und die Anzahl der dort ohnehin vertretenen Mecklenburger Schecken durch Tiere anderer Clubs zu erweitern. Der Grundgedanke war aber nicht nur die Schau um weitere Tiere zu ergänzen, sondern den Austausch unter den Züchtern weiter zu vertiefen. In der Vergangenheit fand das immer auf den CVS, also im zweijährigen Rhythmus statt oder zwischen den Käfigreihen auf Großschauen. Auf Grund der Gründung der Mecklenburger Schecken Arbeitsgemeinschaft rückte man etwas näher zusammen, Kontakte wurde intensiviert.
Der Austausch der AG findet nunmehr nicht nur zwischen den Käfigreihen statt, sondern fest terminiert in einer entsprechenden Räumlichkeit auf der Bundesschau und natürlich im Folgejahr bei der CVS. Die Mecklenburger Zuchtfreunde griffen diesen Gedanken auf und wollten ihn intensivieren. Frank Winter betonte, dass sich diese Möglichkeit des Austausches aber nicht nur auf Clubmitglieder beschränkt. Sein Wunsch ist es, alle Züchter dieser Rasse anzusprechen und diese zu motivieren, zukünftig bei dieser Ausstellung die Gelegenheit zu nutzen, ihre Tiere zu präsentieren, mit Clubzüchtern in Kontakt zu treten und so auch Zugang zu anderen Informationen zu haben, als dies bisher für diese Züchter möglich war. Nun musste das somit aus der Taufe gehobene Kind noch einen Namen haben. Schon auf der letztjährigen CVS in Wittenburg konnte man feststellen, wie sehr die Züchter der dortigen Gegend dem Herauszüchter Rudi Wulf zugetan waren und sind. Zu Ehren von Rudi Wulf, der aus dem Örtchen Goldenbow stammte, wurde der zu erringende Pokal Goldenbow-Cup genannt. Die Clubs aus Schleswig- Holstein und Hannover machten sich auf den Weg zu der bereits bekannten Ausstellungshalle. Fünf von sechs Farbenschlägen waren vertreten, insgesamt knapp 120 Tiere.
Bei den dunkel-/eisengrau weißen stellte Martin Ziems mit 384,5 ein schöne Zuchtgruppe. Mit dabei eine 97er Häsin. Drei Tiere der Sammlung hatten eine 19er Körperform. Ein sehr schöner Farbenschlag, der noch Mitstreiter gebrauchen könnte.
Bei den schwarz-weißen wurden 12 ZG und zwei JTG gestellt, sowie einige Einzeltiere. Mit 384 Punkten hatte Leif Andresen vom Club Schleswig-Holstein die beste ZG und gewann den neu ausgelobten Goldenbow-Cup. In der Gruppe eine 97er Häsin. Die Tiere hatten eine besonders tolle Farbe, was jeweils mit der Höchstpunktzahl von 10 honoriert wurde. Es folgte Friedhelm Kannicht vom Club Hannover mit 383,5 Punkten. Sieben Tiere in diesem Farbschlag wurden mit Punktabzügen beim Gewicht bestraft – von 1-3 (!) Punkten. Für diesen Paradefarbschlag der Mecklenburger Schecken eigentlich fast nicht zu glauben. Hier ist vermutlich in der Vergangenheit etwas versäumt worden, sind doch andere Farbschläge mittlerweile in der Qualität so gut wie vorbeigezogen.
Bei den blau-weißen waren 4 ZG gemeldet und eine Jungtiersammlung. Jan Friedrichsen (Club Schleswig-Holstein) und Falko Werner (Club Hannover) waren punktgleich mit 383 Punkten. Jan Friedrichsen lag in den Hilfspunkten mit zweimal 19er Körperform vorne. Die letzten Jahre war es auf den CVS zwischen den beiden stets ein Kopf an Kopf Rennen, nun ein weiteres Mal.
Die rot-weißen waren mit 4 ZG vertreten. Lokalmatador Andreas Siegfried stellte mit 384,5 die beste ZG und erhielt einen LVE. Mit durchweg 19er Körperformen war das eine schöne Gruppe, die zusätzlich durch Topbenotung in der Position Kopf und Ohr zu bestechen wusste (3×14,5, 1x 15). Mit 97 Punkten stellte Andreas Siegfried auch die beste Häsin. Der beste Rammler mit 97 Punkten kam aus dem Stall von Falko Werner. Hier wurde eine 19,5 in der Körperform vergeben. Bei den rot weißen eine fast außergewöhnliche Punktevergabe bei dieser Position.
Als letzter Farbschlag waren die thüringerfarbig-weißen ausgestellt. Leider nur eine ZG von Martin Ziems und eine Jungtiersammlung von Kai Sadler (Club Hannover). Bei den Alttieren fehlte ein Tier, alle anderen hatten ordentliche 96,5 Punkte erreicht, wobei alle eine 19er Körperform hatten. Für einen Farbschlag, der noch mit der Gewichtsgrenze zu kämpfen hat, eine tolle Leistung. Kai Sadler errang die 32/20. Man konnte bei den beiden ZG deutliche Unterschiede in der Farbintensität erkennen. Die Typen von Sadler waren deutlich dunkler gezeichnet. Auf den beigefügten Fotos kann man das sehr gut erkennen. Insgesamt wurden nur 4x „vorzüglich“ vergeben. Die Bewertungen fielen zwar sehr hart aus, aber dafür gleichbleibend hart.
Und dann ist eine harte Beurteilung auch wieder in Ordnung, da nicht mit zweierlei Maß gemessen wurde. Bei schwarz-weiß 1x „vorzüglich“, einmal bei dunkel-/ eisengrau weiß und zweimal bei den rot weißen. Auf die Anzahl der schwarz-weißen umgelegt, bedeutet dies in diesem Farbschlag knapp 2 % v-Tiere. Bei den rot weißen umgelegt auf die Meldezahl dieses Farbschlags waren es immerhin knapp 12 % v-Tiere. Jetzt ist das bei der Anzahl der hier ausgestellten Tiere nicht unbedingt repräsentativ, aber man erkennt, dass sich die Farbschläge in ihrer Qualität unterschiedlich entwickeln. Bei den schwarz-weißen stellt man leider eine rückwärtsgewandte Entwicklung fest. In diesem Sinne bedanke ich mich im Namen aller Züchter für die tolle Atmosphäre und die Mühen des M 60 mit Ihrem Vorsitzenden Frank Winter und dem Mecklenburger Schecken-Club Mecklenburg-Vorpommern mit Ihrem Vorsitzenden Horst Dieter Homuth.
Falko Werner
Autor: Hannes Hutzler